Die erste Zeit im neuen Job ist aufregend. Alles ist ungewohnt, man hat neue Aufgaben und muss sich in ein neues Team einfinden. Manchmal stellt sich ein Job, den man sich sehr gewünscht hatte, jedoch in der Realität als nicht so toll heraus wie erwartet. Es kann auch passieren, dass man sich überfordert fühlt. Was kann man tun, wenn der neue Job am Anfang schwer ist? Hier findest du Tipps und Lösungsvorschläge.
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Warum Schwierigkeiten im neuen Job keine Seltenheit sind
Die Suche nach einem neuen Job ist oft anstrengend. Häufig müssen Bewerber/innen viele Bewerbungen schreiben, mehrere Bewerbungsgespräche führen und können sich dann trotzdem nicht sicher sein, einen Job zu bekommen. Erst die ersehnte Jobzusage beendet den oft als lästig empfundenen Bewerbungsprozess.
Ende gut, alles gut? Nicht unbedingt. Es kann passieren, dass sich der neue Job als nicht so rosig herausstellt wie gedacht. Was, wenn du einige Tage oder Wochen im neuen Unternehmen arbeitest und denkst: Das soll es jetzt wirklich sein? Hier soll ich die nächsten Jahre verbringen?
Wenn du an deinem neuen Job zweifelst oder umgekehrt nicht sicher bist, ob du der Herausforderung wirklich gewachsen bist, gilt zunächst: Ruhe bewahren. Nicht jeder Mensch tut sich mit Veränderungen leicht. Manchen Menschen fällt es schwer, sich an eine neue berufliche Situation zu gewöhnen. Schließlich ist von heute auf morgen alles anders – die Arbeitsumgebung, die Kolleg/innen, die/der Vorgesetzte und natürlich die Aufgaben.
Die Eingewöhnung in einen neuen Job braucht Zeit
Mitunter lösen sich anfängliche Zweifel nach kurzer Zeit in Luft auf. Es kann also sein, dass du deinem neuen Job nur eine echte Chance geben und etwas Durchhaltevermögen haben musst. Manchmal sind die Probleme jedoch tiefergreifend und lassen sich nicht so leicht überwinden.
Wenn es darum geht, aus einer suboptimalen Situation im neuen Job Konsequenzen zu ziehen, solltest du nichts überstürzen. Gib dir die nötige Zeit, dich an die Veränderungen in deinem Leben zu gewöhnen. Erst, wenn du nach einigen Monaten immer noch das Gefühl hast, dass der neue Job doch nicht zu dir passt, besteht Handlungsbedarf.
Wenn es im neuen Job nicht in jeder Hinsicht gut läuft, kann es sein, dass du dich auf negative Aspekte fokussierst. Womöglich fühlst du dich überfordert und hast das Gefühl, dass du keine ausreichende Unterstützung bekommst. Wenn dann auch noch die – noch unbekannten – Kolleg/innen nicht so nett sind oder dich scheinbar nicht mögen, kann das dazu führen, dass du die ganze Situation negativer bewertest als sie eigentlich ist.
Wo liegen die Ursachen für die Probleme im neuen Job?
Wenn dein neuer Job am Anfang schwer ist und die Probleme über längere Zeit andauern, solltest du Ursachenforschung betreiben. Was genau gefällt dir nicht? Woran liegt es, dass du das Gefühl hast, du könntest es womöglich nicht schaffen? Wenn du die Gründe für deine Zweifel kennst, kannst du im nächsten Schritt überlegen, ob und wie sie sich lösen lassen.
Wenn du dich überfordert fühlst, scheust du dich womöglich, darüber mit deiner/m Chef/in zu sprechen – schließlich möchte man als neue/r Mitarbeiter/in keine Zweifel daran wecken, dass man die richtige Wahl war. Hält das Gefühl an, solltest du das jedoch unbedingt kommunizieren. Gemeinsam findet ihr wahrscheinlich eher eine Lösung.
Vielleicht können Aufgaben anders verteilt werden, vielleicht kam auch deine Einarbeitung zu kurz. Oder du stellst im Gespräch mit deinem/r Vorgesetzten fest, dass du etwas falsch verstanden hast. Solche Dinge lassen sich nur im Gespräch klären. Mach dir bewusst, dass dein/e Vorgesetzte/r möglicherweise nicht von selbst darauf kommt, dass es Probleme gibt. Womöglich hat der/die Chef/in mit den eigenen Aufgaben so viel zu tun, dass ihm oder ihr nicht auffällt, dass du nicht glücklich bist.
Nicht nur dein/e Chef/in ist ein/e Ansprechpartner/in, auch an Kolleg/innen kannst du dich bei Problemen wenden. Die Hürde, jemanden auf derselben Hierarchieebene anzusprechen, ist meist weniger hoch. Kolleg/innen können dir Tipps geben, Zweifel nehmen oder dir Rat geben, was du tun kannst.
Gehst du mit überzogenen Erwartungen an deinen neuen Job heran?
Wenn du das Gefühl hast, dass dir bestimmtes Wissen oder Kompetenzen fehlen, um deinen Job wie vorgesehen auszuüben, kannst du dich in deiner Freizeit weiterbilden. Das kann dazu führen, dass dir deine Arbeit schon bald leichter fällt.
Überlege auch, ob es tatsächlich so schlecht im neuen Job läuft. Viele Arbeitnehmer/innen, die bei einer/m neuen Arbeitgeber/in anfangen, haben Angst, etwas falsch zu machen oder hinter den Erwartungen des/r Arbeitgebers/in zurückzubleiben. Womöglich glaubst du, dass du von Anfang an alles können musst. Das erwartet aber sehr wahrscheinlich niemand von dir. Auch Fehler sind, gerade am Anfang, kein Weltuntergang.
Die Eingewöhnung in einen neuen Job erfordert immer etwas Zeit. Du musst dich erst an die neue Situation, die Kolleg/innen und alles andere, das mit dem neuen Job verbunden ist, gewöhnen. Damit bist du nicht allein. Es ist ganz normal, dass man nicht am ersten Arbeitstag schon voll einsatzfähig ist und alles allein kann.
Gib dir in deinem neuen Job die nötige Zeit, voll im neuen Unternehmen anzukommen. Bevor du über eine Kündigung nachdenkst, solltest du möglichst alle Optionen ausgeschöpft haben. Erst, wenn sich auch nach einem Gespräch mit dem/r Vorgesetzten nichts tut – und zwar über mehrere Wochen oder Monate –, kann es die bessere Lösung sein, dich nach etwas Neuem umzuschauen.